Am Dienstag, den 12. März 2023 um 19.30 Uhr lädt die Humboldt-Bibliothek in Berlin zu einer Lesung mit anschließendem Gespräch zum Thema "Brauchen wir Ketzer? - Stimmen gegen die Macht" ein. Der Publizist Marko Martin wird dabei vermeintlich "alte" Bücher auf neue Weise betrachten und auf beunruhigende sowie erhellende Parallelen zur Gegenwart hinweisen. In einer Zeit, die von gesellschaftlichen Spannungen und politischen Umbrüchen geprägt ist, wirft Marko Martin einen Blick auf Autorinnen und Autoren, deren Stimmen oft überhört wurden. Namen wie Anna Seghers, Hilde Spiel, Primo Levi, Fritz Beer und Hermann Broch stehen im Fokus seiner Analyse. Diese säkularen jüdischen Schriftsteller haben in ihren Werken oft kritische Standpunkte eingenommen und wurden zu Außenseitern, die durch Emigration oder Flucht gezwungen waren, ein singuläres Denken zu entwickeln. Trotz dieser Umstände haben ihre Werke auch heute noch relevante Botschaften für die Gesellschaft. Marko Martin selbst hat in der DDR aufgrund politischer Gründe ein Hochschulverbot erhalten und reiste 1989 in die Bundesrepublik Deutschland aus. Dort studierte er Germanistik, Politikwissenschaft und Geschichte an der Freien Universität Berlin und arbeitet heute als freier Autor. In einem Gespräch mit Joachim Scholl, Redakteur beim Deutschlandfunk Kultur, wird Martin darüber reflektieren, ob Ketzer in unserer Zeit noch einen Platz haben und was wir von den portraitierten Schriftstellern lernen können. Die Veranstaltung findet in der Humboldt-Bibliothek in der Karolinenstraße 19 in Berlin statt und beginnt um 19.30 Uhr am 12. März 2023. Der Eintritt ist frei und Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Lesung und Diskussion teilzunehmen. Tabelle: | Autor/in | Geburtsjahr | Werke | |----------------|-------------|-----------------------------------| | Anna Seghers | 1900 | "Das siebte Kreuz", "Transit" | | Hilde Spiel | 1911 | "Tage und Jahre" | | Primo Levi | 1919 | "Ist das ein Mensch?", "Die Atempause" | | Fritz Beer | 1914 | "Die Metamorphosen" | | Hermann Broch | 1886 | "Die Schlafwandler" |
Quelle: www.berlin.de
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