In Deutschland erleben die Löhne einen signifikanten Anstieg, doch gleichzeitig kämpfen viele Arbeitnehmer mit einer hohen Inflationsrate, die essenzielle Einkäufe und Lebenshaltungskosten beeinträchtigt. Im Jahr 2023 stiegen die Gehälter laut dem Statistischen Bundesamt im Durchschnitt um 6,0 Prozent, was jedoch teilweise durch die Inflation von 5,9 Prozent negiert wurde. Somit blieb der Reallohn, der die tatsächliche Kaufkraft misst, im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 0,1 Prozent gestiegen, wie ZDF berichtet.
Doch die finanziellen Sorgen könnten bereits 2025 wieder zunehmen. Das vom Arbeitgeber steuerfrei ausgezahlte Inflationsausgleichsmodell, das vielen Arbeitnehmern bis zu 3.000 Euro einbrachte, wird voraussichtlich Ende 2024 auslaufen. Dies könnte bedeuten, dass viele Menschen in Deutschland weniger Nettogehalt erhalten werden. Auch die Tarifabschlüsse, die in den vergangenen Jahren aufgrund hoher Inflationsraten vorübergehend gestiegen waren, werden sich vor dem Hintergrund stagnierender Arbeitsproduktivität ab 2025 voraussichtlich verringern. Dominik Groll, Arbeitsmarktexperte, erklärt, dass die großen Anstiege der letzten Jahre ihren Höhepunkt erreicht haben und jetzt nur eine moderate Entwicklung zu erwarten ist.
Steigende Sozialversicherungsbeiträge als zusätzlicher Kostenfaktor
Zum Jahreswechsel treten zudem höhere Beiträge zur Sozialversicherung in Kraft, insbesondere die Krankenversicherungsbeiträge, die im Durchschnitt von 1,7 auf 2,5 Prozent ansteigen werden. Diese Erhöhung kann das ohnehin reduzierte Netto-Gehalt weiter schmälern, warnt Berlin Live. Diese Veränderungen könnten insbesondere Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor stark treffen, da die erhofften steigenden Nettobeträge durch diese zusätzlichen Abgaben wieder verringert werden.