Pankow

Stadler Rail: EBIT-Marge sinkt, Umsatzziel für 2024 wackelt!

NAG/NAG Redaktion -

Die Aktie von Stadler Rail hat einen dramatischen Rückgang erlebt, nachdem das Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgegeben hat. Am 13. November 2024 wurde bekannt, dass Unwetterkatastrophen die Produktion des Ostschweizer Zugbauers erheblich beeinträchtigt haben. Diese Naturereignisse haben nicht nur die Betriebsabläufe gestört, sondern auch die Prognosen für das Jahr 2024 nach unten korrigiert. Laut Cash wird die EBIT-Marge um bis zu 2 Prozentpunkte sinken, während das angestrebte Umsatzziel von 3,5 bis 3,7 Milliarden Franken nicht mehr erreichbar ist.

Die Auswirkungen der Unwetter sind verheerend: Obwohl das Hauptwerk in Bussnang unbeschädigt blieb, wurden mehrere Außenlager in Valencia und etwa 30 Zulieferer stark getroffen. Diese Zulieferer können die benötigten Komponenten nicht liefern, was zu einem Rückstand von 150.000 bis 200.000 Produktionsstunden führt, die ins Jahr 2025 verschoben werden müssen. Dies bedeutet, dass die Auslieferung geplanter Fahrzeuge erheblich verzögert wird, wie Marketscreener berichtet.

Ein Rückschlag für die Zukunft

Die Probleme von Stadler Rail beschränken sich jedoch nicht nur auf die Naturkatastrophen. Auch ein Großauftrag aus Berlin wird von Verzögerungen geplagt. Das Unternehmen hatte 2019 einen bedeutenden Auftrag von den Berliner Verkehrsbetrieben gewonnen, doch aufgrund von Rechtsstreitigkeiten und Softwareproblemen ist die Produktion ins Stocken geraten. Bislang wurden erst 376 der geplanten 1500 Wagen bestellt, was die Auslastung des Werks in Berlin-Pankow stark beeinträchtigt.

Die Unternehmensführung hat die Guidance für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 ausgesetzt, da die genauen Auswirkungen der aktuellen Situation noch nicht absehbar sind. Stadler Rail plant, im ersten Quartal 2025 eine aktualisierte Finanzplanung vorzulegen, um die Situation besser einschätzen zu können. Das Unternehmen betont, dass es ein "Aufholprogramm" entwickeln werde, ähnlich wie nach der Covid-Pandemie, um die verlorene Zeit schnell aufzuholen.

Die Reaktion des Marktes

Die Reaktion der Anleger war entsprechend negativ. Die Aktie von Stadler Rail fiel um über 11 Prozent und erreichte ein neues Allzeittief. Investoren zeigen sich besorgt über die Fähigkeit des Unternehmens, sich von diesen Rückschlägen zu erholen und die angestrebten Ziele zu erreichen. Die Unsicherheiten rund um die Produktionskapazitäten und die zukünftigen Aufträge werfen Fragen auf, die die Marktstimmung stark belasten.

Insgesamt steht Stadler Rail vor einer herausfordernden Zeit. Die Kombination aus Naturkatastrophen, Produktionsverzögerungen und rechtlichen Schwierigkeiten hat das Unternehmen in eine prekäre Lage gebracht. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie Stadler Rail auf diese Herausforderungen reagiert und ob es gelingt, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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