Der Berliner Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar von den Grünen sieht sich schweren Vorwürfen der sexuellen Belästigung ausgesetzt. Wie die B.Z. berichtet, hat Gelbhaar seine Kandidatur für den zweiten Listenplatz zur bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar überraschend zurückgezogen. Dies geschah nur Minuten vor einer wichtigen Delegiertenversammlung, was auf eine dramatische Wende hindeutet. Der Abgeordnete erklärte, dass er bislang nicht über die genauen Vorwürfe informiert wurde, was er als problematisch ansieht. „Bitte haben Sie Verständnis, dass ich mich deshalb aktuell noch nicht dazu äußern kann“, äußerte Gelbhaar dazu.
Reaktionen innerhalb der Partei
Die Parteizentrale der Grünen konterte umgehend und ließ wissen, dass Gelbhaar über die konkreten Anschuldigungen informiert sei. Es laufen derzeit Verfahren bei der Ombudsstelle, die sich mit den Vorwürfen beschäftigen. Die Landesvorsitzenden Nina Stahr und Philmon Ghirmai betonten die Ernsthaftigkeit der Anschuldigungen, äußerten sich jedoch zurückhaltend zu den Details. „Es muss parteiintern geklärt werden, und das will ich jetzt erst klären“, schrieb Gelbhaar in seinem Rückzugsschreiben, wie auch im Tagesspiegel berichtet wird.
Die Fragen, ob Gelbhaar auch sein Direktmandat im Wahlkreis Pankow aufgeben muss, sind weiterhin offen. Parteimitglieder warnen davor, ihn vorschnell zu verurteilen, während die Aufregung über die Vorwürfe innerhalb der Partei zunimmt. Das Verfahren bei der Ombudsstelle soll für Klarheit sorgen, doch die Aufregung und Unsicherheit rund um die Nominierung für die Wahl werden spürbar bleiben. Die Berliner Grünen haben derweil Lisa Paus zu ihrer Spitzenkandidatin gewählt und Andreas Audretsch auf den zweiten Listenplatz gewählt, während nicht wenige die Zukunft von Gelbhaar in der Partei in Frage stellen.