Gedenktafel für Opfer der Verfolgung aufgrund sexueller Orientierung
Am 21. Mai 2023 um 14:30 Uhr wird auf dem Grundstück Hermann-Hesse-Straße 19 in Berlin eine Gedenktafel für Wolfgang Joseph Kostecky (1888-1949) eingeweiht. Kostecky war während der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund seiner Homosexualität verfolgt worden und starb an den Folgen der Internierung in Konzentrationslagern. Die Gedenktafel soll an ihn und alle Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erinnern.
Wolfgang Joseph Kosteckys Schicksal erinnert an das von vielen anderen Menschen, die aufgrund ihrer Sexualität durch das Nazi-Regime verfolgt wurden. Kostecky war von 1923 bis 1949 Eigentümer der Villa, die auf dem Grundstück stand und Alteingesessenen des Ortsteils Niederschönhausen als „Kostecky-Villa“ in Erinnerung ist. In der Nähe des Hauses stand die Skulptur „Venus“, die heute durch die Gedenktafel geehrt werden soll.
Die Initiative zur Errichtung der Gedenktafel geht auf Silvia Oberhack zurück, eine engagierte Pankower Bürgerin. Sie begab sich auf Spurensuche in verschiedenen Archiven und machte das Schicksal W. J. Kosteckys öffentlich. Auf Anregung von Oberhack hat die Gedenktafelkommission Pankow die Anbringung einer Gedenktafel beschlossen, die nun durch das Immobilienunternehmen Trei Real Estate finanziert wurde. Das Projekt wird auch vom Freundeskreis der Chronik Pankow e.V., dem Museum Pankow und der Unteren Denkmalschutzbehörde Pankow unterstützt.
Die Gedenktafeleinweihung am 21. Mai um 14:30 Uhr wird begleitet von kurzen Beiträgen der Initiatorin Silvia Oberhack, dem Leiter des Museums Pankow Bernt Roder sowie einem Grußwort von Apostolos Tsoupas, Senior Developer von Trei Real Estate. Im Anschluss findet auf dem Grundstück um 15:00 und 17:00 Uhr die Raum-Klang-Performance „Fundort: Venus von Pankow“ des NaturTheaterKollektivs NordOst statt, die durch den Fonds Darstellende Künste gefördert wird. Zur Teilnahme an der Performance ist eine Anmeldung unter naturtheaterno@web.de notwendig.
Die Gedenktafel soll an die Verbrechen des Nazi-Regimes und an die Rolle erinnern, die sexuelle Orientierung in der nationalsozialistischen Ideologie spielte. Sie soll dazu beitragen, zukünftige Generationen darüber aufzuklären und sicherzustellen, dass die Erinnerung an die Opfer wachgehalten wird.
Presseanmeldungen, Nachfragen und Bildanfragen zur Gedenktafel können bei Kristin Witte vom Museum Pankow unter Kristin.Witte@ba-pankow.berlin.de gestellt werden. Weitere Informationen zur Arbeit der Gedenktafelkommission finden Sie unter https://www.berlin.de/museum-pankow/geschichte-im-stadtraum/.