Organisierte Kriminalität bleibt ein brisantes Thema in Deutschland, insbesondere in der Hauptstadt Berlin. Wie die Senatsverwaltung für Inneres und Sport berichtet, wurden im Jahr 2023 insgesamt 66 Ermittlungsverfahren gegen 485 Personen wegen organisierter Kriminalität eingeleitet. Dieser leichte Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (69 Verfahren und 501 Verdächtige) ist dennoch alarmierend, da die kriminellen Aktivitäten finanzielle Schäden von 57,1 Millionen Euro verursachten. Besonders der bandenmäßige Einbruch in eine Tresoranlage in der Fasanenstraße fiel mit 45,5 Millionen Euro ins Gewicht.
Schwerpunkte der Ermittlungen
Das Lagebild zeigt, dass fast 90 Prozent der Ermittlungen finanzielle Aspekte beleuchten. Im Jahr 2023 konnten Strafverfolgungsbehörden durch Finanzermittlungen etwa zehn Millionen Euro sichern. Die Hauptschwerpunkte der organisierten Kriminalität in Berlin liegen im Rauschgifthandel (21 Komplexe) und der Eigentumskriminalität (19 Komplexe). Zudem bleibt das Gefährdungspotenzial durch Clankriminalität, die Russisch-Eurasische organisierte Kriminalität und Rockerkriminalität konstant hoch. Erschreckend ist, dass in 22 der 66 Fälle Gewalt oder Einschüchterung angewendet wurde.
Die Bundeslagebilder zur Organisierten Kriminalität verdeutlichen zusätzlich die internationalen Verstrickungen: In zwei Dritteln der Fälle hatten die Berliner Ermittlungen Verbindungen ins Ausland. Besonders besorgniserregend ist der Einsatz kryptierter Kommunikationsmittel wie EncroChat, die es kriminellen Gruppierungen ermöglichen, ihre illegalen Aktivitäten auf eine erschreckend kreative Weise zu planen und durchzuführen. Diese dynamischen Entwicklungen machen deutlich, dass die organisierte Kriminalität ein komplexes und tief verwurzeltes Problem bleibt, das die Sicherheitsbehörden vor große Herausforderungen stellt.
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