Alarmierende Statistiken machen deutlich: Wenn Kinder und Jugendliche immer wieder straffällig werden, ist das oft ein Hilferuf aus einem kaputtgehenden System! Fehlende Eltern, traumatische Erlebnisse und das Aufwachsen in gewalttätigen Umfeldern tragen zur Entstehung von Jugendkriminalität bei. Diese Jugendlichen rufen mit ihrem Verhalten nach Aufmerksamkeit, während sie die Augen der Gesellschaft auf die düsteren Probleme lenken, die sie umgeben.
In Neukölln hat das engagierte Team Jugend-Delinquenz, ursprünglich bekannt als „AG Kinder- und Jugendkriminalität“, in den letzten sieben Jahren unermüdlich daran gearbeitet, straffällige Jugendliche und ihre Familien zu unterstützen. Dieser wichtige Einsatz ist nur möglich dank eines soliden Netzwerks aus Jugendhilfe, Schulen, Polizei und Justiz. Und das Erfolgsrezept aus Neukölln soll jetzt in ganz Berlin Schule machen – das ist ein direktes Ergebnis des „Gipfels gegen Jugendgewalt“!
Ein neues Konzept für die Zukunft
Das neuste Update dieser aussagekräftigen Initiative, das Neuköllner Handlungskonzept 2.0 für integrative Hilfen und Interventionen, ist bereit, die Weichen für positive Veränderungen zu stellen! Micro-Management wird nun großgeschrieben – durch koordinierte und frühzeitige Unterstützungsmaßnahmen sollen vor allem Familien von Jugendlichen, die zwischen 10 und 17 Jahren straffällig geworden sind, schneller erreicht werden. Ziel ist es, die Anzahl von vielfach straffälligen Jugendlichen drastisch zu verringern und die Schwere der Vergehen zu senken.
Sarah Nagel, die Jugendstadträtin, äußert: „Nach Jahren erfolgreicher Arbeit war ein Update notwendig, um die Arbeitsweise aktuell und präzise zu beschreiben. Ein besonderes Augenmerk liegt außerdem auf diskriminierungsfreier Sprache.“ Damit wird nicht nur den Bedürfnissen der Betroffenen Rechnung getragen, sondern auch ein Zeichen für eine moderne, inklusive Gesellschaft gesetzt.
In den letzten Jahren wurden in Neukölln 165 Kinder und Jugendliche betreut – ein beeindruckender Erfolg, denn in 90,2 % der abgeschlossenen Fälle konnte eine positive Bilanz in Sachen Straffreiheit und Zukunftsperspektiven gezogen werden. Von 133 Behandlungen endeten 120 erfolgreich! Auch wenn 13 Kooperationen abgebrochen wurden, liefert das vierköpfige Team des Jugendamtes mit aktuell 32 betreuten Kindern wertvolle Statistiken, die zum Nachdenken anregen.
Das auf über Jahre gesammelten praktischen Erfahrungen basierende Konzept wird dafür sorgen, dass die verschiedenen Institutionen einheitlich handeln. Klare Absprachen und ein reger Informationsaustausch sollen sicherstellen, dass alle beteiligten Kräfte in die gleiche Richtung ziehen. In der Welt der Jugendhilfe ist das ein echter Wendepunkt!
Für alle, die eine Stimme erheben und etwas bewegen wollen, stehen die Türen zu weiteren Informationen und dem vollständigen Neuköllner Handlungskonzept 2.0 offen. Lasst uns gemeinsam an einer straffreien Zukunft für unsere Jugend arbeiten!