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Kultur-Sparpläne: Berlin opfert beliebten Museumssonntag!

Ein kulturelles Highlight in Berlin verliert seinen Platz: Der kostenlose Museumssonntag, der über drei Jahre hinweg zehntausende Besucher in die Museen der Stadt zog, wird gestrichen. Diese Entscheidung, die aus den Sparplänen des Berliner Senats resultiert, trifft sowohl die Kultur als auch die Kunstszene in der Hauptstadt. Die schwarz-rote Koalition plant Einsparungen in Höhe von drei Milliarden Euro, wobei zwei Millionen Euro für den Museumssonntag auf der Streichliste stehen, wie tagesschau.de berichtet.

Seit Juli 2021 hatte der Museumssonntag es Berlinerinnen und Berlinern ermöglicht, an jedem ersten Sonntag im Monat kostenlos in über 80 Museen einzutreten. Die Initiative wurde eingeführt, um Zugangsbarrieren abzubauen und die kulturelle Teilhabe zu fördern. Insgesamt zählte man bis Jahresbeginn 2024 über zwei Millionen Besuche, doch nun sind die Türen geschlossen. Der letzte kostenfreie Tag fand am 1. Dezember 2024 statt, und Kritiker der Entscheidung äußern, dass es an der falschen Stelle gespart werde. Wie der Leiter des Museums der Dinge am Spittelmarkt, Florentine Nadolni, anmerkte, „es ist sehr bitter“, denn ohne den städtischen Zuschuss können kleinere Museen nicht überleben. Ein erheblicher Teil des Budgets wird gekürzt, und das könnte bedeuten, dass sogar Veranstaltungen und Ausstellungen auf der Kippe stehen, wie rbb24 berichtet.

Als besonders dramatisch wird die Situation beschrieben, da auch Museen, die keine direkten Fördermittel erhalten, wie jene auf der Museumsinsel, die Initiative aufgegeben haben. Geschäftsführer Moritz van Dülmen erklärte, dass ohne die Koordination und Werbung aus den städtischen Museen der gesamte Charakter des Museumssonntags sinkt. Der regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, verteidigte die Sparmaßnahmen und betonte die Notwendigkeit, die finanziellen Mittel nachhaltiger zu verwalten. Die Einsparungen im Kulturetat werden mit etwa 130 Millionen Euro beziffert, was rund zwölf Prozent der Ausgaben entspricht.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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