Klimaprotest im Umbruch: Letzte Generation spaltet sich in zwei Lager!
Klimaprotest im Umbruch: Letzte Generation spaltet sich in zwei Lager!
Berlin, Deutschland - Am 14. Juni 2025 hat die Aktivistengruppe „Letzte Generation“ eine grundlegende Neuausrichtung vollzogen und sich in zwei neue Gruppen aufgeteilt: die „Neue Generation“ und das „Widerstands-Kollektiv“. Diese Entscheidung wurde bereits im Dezember 2023 getroffen, um auf die sich verändernden Bedingungen im Kontext der Klimakatastrophe zu reagieren. Carla Hinrichs, eine prominente Aktivistin, äußerte, dass sich die Lage und die Anforderungen an die Klimabewegung geändert haben.
In Städten wie München führen weiterhin Gruppen Aktionen unter dem Namen „Letzte Generation“ durch, während in Berlin und Brandenburg die neuen Strukturen aktiv sind. Der Richtungsstreit innerhalb der ehemaligen „Letzten Generation“ fokussierte sich dabei auf die Methoden zur Zielverwirklichung. Dies führt zu einer spannenden Entwicklung, nicht nur in der Aktivismuslandschaft, sondern auch hinsichtlich der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Protestformen.
Die Neue Generation: Fokus auf Demokratie
Die „Neue Generation“ hat sich zum Ziel gesetzt, den demokratischen Einfluss der Bevölkerung zu stärken und eine menschlichere sowie nachhaltigere Politik zu erreichen. Sie plant eine Reihe von gewaltfreien Aktionen, hat jedoch bereits Farbaktionen und Blockaden durchgeführt. Um mehr politische Aufmerksamkeit zu erzeugen, wurde ein innovatives Konzept – das „Parlament der Menschen“ – eingerichtet, bei dem Teilnehmer aus dem eigenen Kreis gelost werden. Dieses Parlament soll Lösungen für drängende Probleme diskutieren und das erste Treffen ist für Mai in einem Kuppelzelt vor dem Bundestag geplant.
Zusätzlich strebt die „Neue Generation“ an, durch Haustürgespräche neue Mitglieder zu gewinnen. Die Strategien sind so gestaltet, dass sie den Ausbau der Mitgliederbasis in ganz Deutschland unterstützen. Aktivistin Lina Eichler betont, dass die Zeit für Handlungen drängt und Proteste nicht verschoben werden können. So wird die „Neue Generation“ weiterhin als Widerstandsbewegung agieren, um den Bedrohungen durch faschistische Strömungen und die Klimakatastrophe entgegenzuwirken.
Das Widerstands-Kollektiv: Direkter Widerstand
Im Gegensatz dazu betont das „Widerstands-Kollektiv“ die Notwendigkeit von sichtbarem Widerstand durch direkte Aktionen. Diese Gruppe hebt den Widerstand gegen die Klimakatastrophe und soziale Ungerechtigkeiten hervor. Zu den bisher durchgeführten Guerilla-Aktionen zählt unter anderem das Luftablassen von Reifen an Tesla-Wagen und das eigenmächtige Anbringen von Radwegmarkierungen. Sie verfolgen weniger das Ziel einer breiten Mobilisierung der Bevölkerung, sondern wollen durch auffällige Aktionen direkt auf die Missstände aufmerksam machen.
Trotz der unterschiedlichen Ansätze gibt es durchaus Überschneidungen in den Zielen und Anhängern beider Gruppen. Die Ungewissheit über die zukünftige Entwicklung beider Strukturen bleibt bestehen.
Der Kontext ziviler Ungehorsam
Die gesellschaftliche Reaktion auf die Klimaproteste zeigt eine begrenzte Bereitschaft, die Dringlichkeit der Klima- und Sozialfragen ernst zu nehmen. Formen des zivilen Ungehorsams, wie Straßenblockaden oder Festkleben, werden oft als radikal eingestuft, während sie international als gemäßigt angesehen werden. Historisch betrachtet wird ziviler Ungehorsam in Demokratien als legitim erachtet, da er oft zu bedeutenden Fortschritten geführt hat. In dieser Hinsicht wird die Kriminalisierung von Protesten als größere Gefahr für die Demokratie wahrgenommen als die Protestaktionen selbst.
Die „Neue Generation“ und das „Widerstands-Kollektiv“ positionieren sich also in einem Kontext, der sowohl die Herausforderungen der Klimakrise als auch die notwendige Verteidigung demokratischer Werte umfasst. Angesichts der Tatsache, dass die Klimaziele der Regierung oft nicht erreicht werden, unterstreicht dies die Dringlichkeit der Proteste und deren gesellschaftliche Relevanz.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Perspektiven der Klimagerechtigkeitsbewegung lesen Sie die Berichte von rbb24, taz und Blätter.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)