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Jüdisches Leben in Berlin: Unsicherheit nach dem 7. Oktober wächst!

Maja Sojref, die Geschäftsführerin des deutschen Ablegers des New Israel Fund, beschreibt Berlin als einen Ort, an dem sich Juden nie wirklich sicher fühlen konnten. Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich dieses Gefühl der Unsicherheit jedoch verstärkt, insbesondere im Kontext des anhaltenden Nahostkonflikts. In einem Gespräch mit der Berliner Zeitung kritisiert Sojref, dass die Diskussion über den Konflikt oft auf spezifische Stadtteile oder Gruppen eingeengt wird, eine Sichtweise, die sie als unzulänglich erachtet.

Frau Sojref fordert eine ausgewogenere Diskussion, in der auch die Herausforderungen in Israel und Palästina umfassender betrachtet werden. In ihrer Rolle beim New Israel Fund hat sie aktiv darauf hingewiesen, dass dieser bereits seit 1979 existiert und sich zum Ziel gesetzt hat, die Zivilgesellschaft in Israel zu unterstützen und die Gleichberechtigung aller Bürger zu fördern. Der NIF bleibt in der aktuellen Krise aktiv und bietet Hilfe über einen Notfallfonds, der nach den jüngsten Konflikten eingerichtet wurde. Dieser Fonds trägt dazu bei, den Menschen, die in den betroffenen Regionen leben, medizinische, psychologische und infrastrukturelle Unterstützung zu bieten, da staatlicher Beistand oft ausbleibt, wie auch die Berliner Zeitung berichtet.

Herausforderungen der Zivilgesellschaft

Die Arbeit des New Israel Fund umfasst auch die Unterstützung von Organisationen, die sich für jüdisch-palästinensische Zusammenarbeit einsetzen. Sojref sieht in diesem Ansatz einen wichtigen Schritt zur Schaffung einer friedlichen und sicheren Zukunft für alle Beteiligten. Trotz der positiven Initiativen sieht sich der NIF jedoch auch mit heftiger Kritik und Vorwürfen konfrontiert, insbesondere aus israelischen konservativen Kreisen. Diese Unterstellungen, die oft antisemitische Züge annehmen, stellen nicht nur eine Herausforderung für die Organisation dar, sondern schränken auch den Raum für zivilgesellschaftliches Engagement in Israel massiv ein.

Die vermehrten Drohungen gegen Mitarbeiter und Büros des NIF sind besorgniserregend und unterstreichen die Notwendigkeit, die Zivilgesellschaft und die freie Meinungsäußerung zu verteidigen. In Deutschland engagiert sich der NIF zudem im Bildungsbereich und möchte die multiperspektivischen Ansätze der jüdisch-arabischen Bildungseinrichtungen in Israel auch in deutsche Schulen übertragen. Dies könnte helfen, ein besseres Verständnis und Toleranz zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen zu fördern.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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