Die Deutsche Bahn sieht sich in Berlin einem gravierenden Platzmangel für ihre Hochgeschwindigkeitszüge, die ICE-Flotte, gegenüber. Um diesen Engpass zu bewältigen, sind in den letzten Nächten zahlreiche sogenannte Geisterzüge ohne Fahrgäste durch die Hauptstadt gefahren. Laut einem Bericht des Tagesspiegel passieren diese Züge auch den Berliner Außenring, um dort Parkmöglichkeiten zu finden, da die Depots überlastet sind. Dies führt zu einer riskanten Situation, wo die eingesetzten Lokführer über längere Zeiten unterwegs sind und somit möglicherweise für die regulären Tagdienste fehlen.
Offizielle Stellungnahme und Zukunftspläne
Ein Sprecher der Bahn widersprach vehement den Berichten über mögliche Zugausfälle wegen dieser Abstellfahrten, nannte diese Vorgänge „ein ganz normaler betrieblicher Vorgang“. Die Deutsche Bahn arbeitet an der Erweiterung ihrer Kapazitäten in Berlin, um der gewachsenen Flotte gerecht zu werden. In den nächsten Jahren sind Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Euro für einen neuen „ICE-Boxenstopp“ in Berlin-Schönholz geplant, der insgesamt acht Gleise für die Abstellung bieten soll. Diese Maßnahme soll bis spätestens 2028 umgesetzt sein.
Insgesamt plant die Deutsche Bahn, ihre ICE-Flotte bis Ende des Jahrzehnts auf bis zu 450 Züge auszubauen, während gleichzeitig neue Instandhaltungswerke in Dortmund und Cottbus entstehen. Die Bahnführung ist optimistisch, dass diese Schritte helfen werden, die zukünftigen Herausforderungen in der Verkehrsinfrastruktur zu meistern, wie WELT berichtete.
