Berlin

Gefährliche Ostjets über West-Berlin: Bundestagssitzung in Gefahr!

Am 7. April 1965 kam es in West-Berlin zu besorgniserregenden Vorfällen, als während einer regulären Sitzung des bundesdeutschen Parlaments, der 178. Sitzung des Bundestages, sowjetische Jets gefährliche Flugmanöver über der Stadt durchführten. Laut [Welt](https://www.welt.de/geschichte/article255744124/Berlin-1965-Ost-Jets-ueber-West-Berlin-Ueberschall-Knalle-gegen-den-Bundestag.html) wurde die Sitzung um 15 Uhr ein Schauplatz für die provokanten Aktionen der Ostblock-Jets, die in niedriger Höhe über West-Berlin flogen. Diese gefährlichen Tiefflüge führten zu zerbrochenen Fensterscheiben, zitternden Wänden und herabfallendem Putz. Die gesundheitlichen Auswirkungen waren ebenfalls gravierend: zahlreiche ältere Menschen litten unter nervösen Störungen, Herzanfällen und Kreislaufschwächen.

Die sowjetischen Jets, darunter Maschinen vom Typ MiG-21 und Su-7, brachen während dieser Flüge die Vier-Mächte-Übereinkunft, die militärische Tätigkeiten über Berlin regelte. Der Protest der westlichen Stadtkommandanten gegen diese rücksichtslosen Manöver wurde von der Sowjetunion ignoriert. Darüber hinaus behinderten die sowjetischen Behörden den Transitverkehr aus der Bundesrepublik nach West-Berlin, was die ohnehin angespannte Situation weiter zuspitzte.

Sowjetische Provokationen und internationale Reaktionen

Die DDR-Führung wertete die Bundestagssitzung als einen Verstoß gegen alliierte Vorbehaltsrechte. Bemerkenswert ist, dass die Bundestagssitzungen bereits seit 1955 ohne Proteste der DDR in West-Berlin stattfanden. Die Causa der Sitzung führte zu einem tiefen Misstrauen zwischen den Blöcken und stellte die internationale Gemeinschaft vor neue Herausforderungen. Diese Ereignisse führten zu der Entscheidung, dass es die letzte Bundestagssitzung in Berlin bis zur Wiedervereinigung am 4. Oktober 1990 sein sollte.

Gleichzeitig kursierten in der Stadt Gerüchte über eine mögliche Schließung der Grenze durch Ost-Berlin. Diese Unsicherheiten belasteten die Stimmung in der Bevölkerung erheblich. Laut [Berlin-Mauer](https://www.berlin-mauer.de/videos/sowjetische-proteste-zur-bundestagssitzung-in-west-berlin-560/) verfolgten Tausende Bürger die Möglichkeit, die DDR zu verlassen, was zu einer zunehmenden Kontrolle von Grenzgängern führte, die im Westen arbeiteten und im Osten lebten.

Öffentliche Diskussion und der Bau der Mauer

Inmitten dieser politischen Unruhen hielt Walter Ulbricht, Staatsratsvorsitzender der DDR, eine internationale Pressekonferenz ab. Journalisten aus aller Welt waren anwesend und erkundigten sich nach dem Status von West-Berlin. Eine Journalistin der „Frankfurter Rundschau“ fragte Ulbricht, ob die Absicht bestünde, eine Mauer am Brandenburger Tor zu errichten. Ulbricht bestritt solche Pläne und erklärte, dass die Bauarbeiter derzeit mit Wohnungsbau beschäftigt seien. Doch bereits am 13. August 1961 sollte sich die Situation dramatisch ändern, als der Bau der Mauer begann, die West- und Ost-Berlin für 28 Jahre voneinander trennte.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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