Elsenbrücke: Bauverzögerungen und Lärmgenervte Anwohner in Sorge!
Friedrichshain-Kreuzberg: Elsenbrücke bleibt gesperrt, Bauarbeiten verzögern sich. Anwohner klagen über Lärm und Verkehrszunahme.

Elsenbrücke: Bauverzögerungen und Lärmgenervte Anwohner in Sorge!
Die Verkehrslage rund um die Elsenbrücke in Berlin bleibt angespannt. Die Brücke, die die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick miteinander verbindet, ist weiterhin für den motorisierten Verkehr gesperrt. Dies wurde am Montagvormittag von der Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) über das soziale Netzwerk X (ehemals Twitter) bekannt gegeben. Der Grund für die anhaltende Sperrung sind ausgebliebene Markierungsarbeiten, die durch Regen verzögert wurden. Autofahrer müssen derzeit mit einer verlängerten Fahrzeit von mehr als 30 Minuten auf den ausgeschilderten Umfahrungsstrecken rechnen, wie beispielsweise über die Oberbaumbrücke und die Minna-Todenhagen-Brücke.
Obwohl die örtlichen Behörden den voraussichtlichen Abschluss der Markierungsarbeiten für Dienstagnachmittag ankündigen, bleibt die genaue Aufhebung der Sperrung ungewiss. Grundsätzlich sind die Bauarbeiten schon seit geraumer Zeit ein heiß diskutiertes Thema, da seit 2018 schwere Bauschäden an der Stahlverbundbrücke festgestellt wurden, was zur Einschränkung der Nutzbarkeit führte. Aktuell ist nur noch eine Hälfte befahrbar, wodurch sich die Verkehrslage weiter verschärft hat, insbesondere seit der Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 Ende August. Dies hat in Folge dazu geführt, dass die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) einige Buslinien einstellen mussten.
Verkehrspolitische Hintergründe
Im Rahmen der städtischen Verkehrspolitik verfolgt der Berliner Senat mit dem am 2. März 2021 beschlossenen Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr (StEP MoVe) das Ziel, den Trend zu mehr Kfz-Verkehr zu bremsen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Stärkung öffentlicher Verkehrsmittel und der Förderung des Rad- und Fußverkehrs. Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil des Umweltverbundes, zu dem auch der Rad- und Fußverkehr zählt, von derzeit 74 % auf 82 % steigen. Dies geschieht zu Lasten des motorisierten Individualverkehrs und ist Teil von Berlins Ziel einer klimafreundlichen Mobilität.
Die Nachbarschaft rund um die Elsenbrücke befindet sich zudem im Wandel. Anwohner berichten über zunehmenden Lärm, während gleichzeitig der Club „Else“ angekündigt hat, nur noch im Sommer zu öffnen und die „Wilde Renate“ voraussichtlich Ende des Jahres schließen muss. Diese Veränderungen spiegeln die Herausforderung wider, die Lebensqualität in den betroffenen Bezirken aufrechtzuerhalten und den Verkehr zu managen. Der vollständige Neubau der Brücke, der ursprünglich für 2028 geplant war, verzögert sich weiter, was die Sorgen um die Verkehrsinfrastruktur in der Region verstärkt.
Insgesamt ist die Situation an der Elsenbrücke ein Beispiel für die größeren Herausforderungen, denen sich Berlin gegenüber sieht, während es versucht, eine stadtverträgliche Mobilität zu entwickeln, die sozial gerecht, ökologisch nachhaltig und ökonomisch sinnvoll ist.