Der Logistikkonzern DHL steht in der Vorweihnachtszeit und während der Black-Friday-Woche vor enormen Herausforderungen in Berlin. Die Paketaufkommen sind massiv angestiegen; DHL verzeichnet bereits jetzt einen Anstieg von 60 Prozent im Vergleich zu weniger geschäftigen Zeiten. Laut Max Neumann, DHL-Regionalleiter, sind die Kapazitäten in den Logistikzentren zu 90 Prozent ausgelastet. Die "Cyber Week" vom 25. November bis 2. Dezember beschleunigt die Situation zusätzlich, da Online-Händler vermehrt mit Rabatten und Angeboten werben. Mit rund 250.000 Paketen täglich in Berlin zählt das Unternehmen auf kreative Lösungen, um das Wachstum zu bewältigen, darunter die Anwerbung von 10.000 zusätzlichen Mitarbeitern bundesweit und die Anpassung der Arbeitszeiten.
Innovative Zustellung auf dem Wasser
Zusätzlich zu den konventionellen Zustellmethoden testet DHL innovative Ansätze zur Entlastung der Straßen. Bereits seit 2022 beliefert ein elektrisches Postschiff, das aus einem umgebauten Ausflugsschiff besteht, Teile Berlins über die Spree. Im Rahmen dieses nachhaltigen Projekts soll ein zweites, erheblich größeres Schiff mit einer Länge von etwa 40 Metern in Betrieb genommen werden. Ziel ist es, bis zu 60 Tonnen Ladekapazität zu transportieren, was die Transportmöglichkeiten erheblich erweitert. Dieses umweltfreundliche Vorgehen könnte bis zu 15 Prozent des gesamten Paketverkehrs in Berlin übernehmen, wie der DHL-Niederlassungsleiter erklärt. Bereits in den ersten sechs Monaten hat das originale Solarschiff über 50.000 Pakete befördert.
Die geplanten Erweiterungen beinhalten eine zweite Route, die durch die Innenstadt führen und zusätzliche Stadtteile bedienen soll. Durch den Einsatz von solarbetriebenen Booten und der Einrichtung solarbetriebener Packstationen wird eine noch nachhaltigere Logistik angestrebt. Diese Initiative könnte nicht nur die Infrastruktur in Berlin entlasten, sondern auch den Verkehr signifikant reduzieren, wie rbb|24 berichtete. Gleichzeitig sucht DHL nach neuen Logistikstandorten in der Stadt, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, da die Nachfrage nach Online-Bestellungen nicht nur während der Feiertage anhält, sondern in den letzten Jahren stetig wächst, wie auch FOCUS online feststellte.