Brandenburgs Weg zur digitalen Verwaltung: Weniger Bürokratie, mehr Effizienz!
Berlin diskutiert am 21.07.2025 Bürokratieabbau und Digitalisierung in der Verwaltung unter Leitung von Digitalminister Grimm.

Brandenburgs Weg zur digitalen Verwaltung: Weniger Bürokratie, mehr Effizienz!
Am 21. Juli 2025 fand im Landtag Brandenburg ein Sonderausschuss statt, der sich intensiv mit dem Thema Bürokratieabbau und der Digitalisierung in der Verwaltung auseinandersetzte. Digitalminister Benjamin Grimm (SPD) wies darauf hin, dass effiziente digitale Prozesse entscheidend sind, um das Vertrauen der Bürger in den Staat zu stärken. Viele Bürger erleben die langsamen Verwaltungsabläufe als unzureichend und sind frustriert im Vergleich zu den schnellen Online-Diensten, die mittlerweile viele Bereiche des Lebens prägen. Der Föderalismus und die kommunale Selbstverwaltung werden von Experten als Hindernisse bei der Digitalisierung genannt, was die Schwierigkeiten in den 16 Bundesländern und Kommunen verstärkt. Monique Zweig von den Industrie- und Handelskammern kritisierte in diesem Zusammenhang die Uneinheitlichkeit der Lösungen und die damit verbundenen Verzögerungen beim Fortschritt der Digitalisierung. An dieser Stelle betonten auch Vertreter von „govdigital“, wie Martin Schallbruch, die Notwendigkeit einer Zentralisierung und Vereinheitlichung der IT-Lösungen.
Ein positives Beispiel für die Digitalisierung in Brandenburg ist die „Internetbasierte Fahrzeugzulassung“, die seit Ende 2023 in Betrieb ist. Über eine Million Onlinezulassungen konnten bereits erfolgreich durchgeführt werden. Zudem entwickelt der Landkreis Uckermark einen KI-gestützten Textassistenten mit dem Namen „Uckermark-GPT“, was einen innovativen Schritt in der Verwaltung darstellt. Allerdings warnen Experten vor möglichen Alleingängen der Landkreise bei der Entwicklung von KI-Tools, die zu Inkonsistenzen und Ineffizienzen führen könnten. Tino Schuppan vom Stein-Hardenberg-Institut plädiert dafür, vor den umfangreichen Maßnahmen zur Digitalisierung die Aufgaben klar zu definieren und zu standardisieren.
Langfristige Pläne zur Digitalisierung und Bürokratieabbau
Minister Grimm kündigte an, dass er beabsichtige, bis zum Ende der Legislaturperiode die 16 Fokusleistungen des Onlinezugangsgesetzes in ganz Brandenburg flächendeckend anzubieten. Derzeit steht Brandenburg bei der Umsetzung des Gesetzes auf Platz 14 unter den Bundesländern. Ein zentrales Vorhaben ist die Modernisierung von Registern, unter anderem des Einwohnermelde- und Handelsregisters. Um diese Fortschritte zu fördern, soll im ersten Quartal des nächsten Jahres eine umfassende „Dachstrategie“ zur Digitalisierung bereitstehen.
Die Digitalisierung spielt auch eine zentrale Rolle in der Justiz und Verwaltung. Der Minister für Justiz und Digitalisierung bekräftigte die Notwendigkeit, den Bürokratieabbau voranzutreiben. Ziel ist es, die Verwaltungsleistungen, darunter Wohnsitzan- und ummeldungen sowie Kfz-Zulassungen, flächendeckend digital verfügbar zu machen. Künstliche Intelligenz soll die Mitarbeitenden in diesen Bereichen entlasten und für eine effizientere Bearbeitung von wiederkehrenden Vorgängen, wie etwa Fluggastrechteverfahren, sorgen. Bis zum 1. Januar 2026 soll die elektronische Akte in allen Gerichten und Staatsanwaltschaften eingeführt werden.
Neue Technologien und Trends in der Verwaltung
Die Digitalisierung der Verwaltung erfordert umfassende Strategien und interkommunale Zusammenarbeit. Laut den Trends in der Verwaltungsdigitalisierung müssen neue Technologien wie Cloud-Lösungen, digitale Bürgerportale und ein gesteigerter Fokus auf IT-Sicherheit implementiert werden. Dies führt zu einer Automatisierung von Routineaufgaben, wodurch Verwaltungsangestellte sich vermehrt auf beratende und komplexere Aufgaben konzentrieren können. Um den Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden, ist eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter notwendig, um die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Tools und Cybersicherheit zu stärken.
Die Zielsetzung der Verwaltungsdigitalisierung ist klar: Eine effiziente, transparente und zukunftsfähige Verwaltung zu schaffen, die sowohl Innovation als auch Sicherheit und Bürgernähe berücksichtigt. Mit den richtigen Strategien und einem koordinierten Ansatz wird Brandenburg in der Lage sein, die Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich zu meistern.
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