Berlin gedenkt mutiger Stimmen: 72 Jahre nach dem DDR-Volksaufstand!
Am 17. Juni 2025 gedenkt Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner des DDR-Volksaufstands von 1953 und betont die Werte von Demokratie und Freiheit.

Berlin gedenkt mutiger Stimmen: 72 Jahre nach dem DDR-Volksaufstand!
Am 16. Juni 2025 gedenkt der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, der Opfer des Volksaufstands in der DDR, der sich am 17. Juni 1953 ereignete. Anlässlich dieses 72. Jahrestages hebt Wegner die zentrale Bedeutung von Demokratie und Freiheit hervor und erinnert an die mutigen Frauen und Männer, die für diese Werte eintraten. Er betont, dass Demokratie und Freiheit nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfen und stets verteidigt werden müssen. Diese Feststellungen erfolgen im Rahmen einer Schulprojekt-Ausstellung des Dreilinden-Gymnasiums, die um 13.30 Uhr im Roten Rathaus eröffnet wird.
Am folgenden Tag, dem 17. Juni 2025, wird Wegner ein Grußwort während der Gedenkveranstaltung der Bundesregierung halten, die um 11.00 Uhr beginnt, gefolgt von einer Kranzniederlegung um 12.30 Uhr am Bodendenkmal auf dem Platz des Volksaufstands von 1953. Interessierte sind eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen, müssen sich jedoch über das Anmeldeformular für Pressetermine auf Berlin.de registrieren.
Historischer Kontext des Aufstands
Der Volksaufstand von 1953, bei dem etwa eine Million Menschen an 700 Orten in der DDR protestierten, richtete sich gegen höhere Arbeitsnormen und forderte mehr Wohlstand, freie Wahlen sowie ein Ende der Teilung Deutschlands. Dieser Aufstand wurde brutal von der sowjetischen Besatzungsmacht und den DDR-Behörden niedergeschlagen, wobei mindestens 55 Menschen ihr Leben verloren. Die Ereignisse von 1953 wurden von Bundeskanzler Olaf Scholz als eines der stolzesten Ereignisse in der deutschen Freiheitsgeschichte gewürdigt.
Zur zentralen Gedenkveranstaltung am 17. Juni 2023, die anlässlich des 70. Jahrestages des Aufstands stattfand, versammelten sich hochrangige Vertreter des Staates, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Scholz verband die Ereignisse von 1953 mit der friedlichen Revolution von 1989 und hob den Mut derjenigen hervor, die für Freiheit und gegen Diktatur kämpften. Auch die Linkspartei und Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonten die Notwendigkeit, Grund- und Menschenrechte zu verteidigen und die Verantwortung für die Demokratie zu tragen.
Erinnerungskultur und die Weitergabe historischer Narrative
Die Diskussion über die Erinnerungskultur in Deutschland ist für das Gedenken an den Volksaufstand von entscheidender Bedeutung. Historisch gesehen hat sich das Gedenken von einem Fokus auf Schlachten und Generälen hin zu Revolutionen und Aufständen verschoben. Es besteht eine wachsende Forderung, die Erzählungen über die Geschichte der Demokratie zu erweitern, um auch friedliche Reformen und die Rolle von Frauen stärker zu berücksichtigen. Der Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung betont, dass das Gedenken nicht nur heroische Taten, sondern auch die dunklen Kapitel der Geschichte einbeziehen sollte, um ein inklusiveres Bild des nationalen Gedächtnisses zu schaffen.
Der neue deutsche Nationalfeiertag, der am 3. Oktober gefeiert wird, symbolisiert eine friedliche Erinnerungskultur. Es bleibt eine Herausforderung, eine vielfältige Gedenkkultur zu entwickeln, die sowohl positive als auch problematische Aspekte der Vergangenheit beleuchtet, um die Demokratie als Säule der Gesellschaft zu festigen.