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Tarifverträge im Fokus: IGBCE kämpft für faire Arbeitsbedingungen in der Lausitz

Die Bedeutung von Tarifverträgen in der Lausitz

Die Region Lausitz steht vor großen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Strukturwandel und der Energiewende. Im Rahmen der kürzlich gestarteten DGB-Kampagne „#Tarifwende: Jetzt!“ wird die Wichtigkeit von Tarifverträgen für die Arbeitsbedingungen und die Zukunftssicherung lokaler Betriebe betont. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) setzt sich dafür ein, dass mehr Unternehmen in der Lausitz Tarifverträge implementieren, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität der Region zu steigern.

Tarifverträge sind Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, die grundlegende Arbeitsbedingungen festlegen, wie Löhne, Arbeitszeiten und Urlaubstage. Diese Verträge sind entscheidend, um faire und gerechte Arbeitsverhältnisse zu gewährleisten. Dennoch sinkt die Zahl der Betriebe, die solche Verträge abschließen, was in der Region Besorgnis auslöst.

In den letzten Wochen wurden verschiedene Aktionen durchgeführt, um auf die Tarifwende aufmerksam zu machen. Ein besonders bemerkenswerter Punkt waren die Stationen des „FrittenMobils“ des DGB, das in mehrere Betriebe der Region, darunter auch das Kraftwerk in Jänschwalde und die GMB Glasmanufaktur in Tschernitz, unterwegs war. Diese Aktionen hatten zum Ziel, die Gewerkschaftsmitglieder über die Notwendigkeit eines Tarifvertrags zu informieren und sie zur Teilnahme an den anstehenden Tarifverhandlungen zu ermutigen.

Besonders das Kraftwerk in Jänschwalde hat jüngst als positives Beispiel gewirkt. Hier existiert ein solider Tarifvertrag, der vergangenes Jahr mit einem Mitgliederbonus für Gewerkschaftsmitglieder auf sich aufmerksam machte. Angesichts der Herausforderungen, die der Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2028 mit sich bringt, bleibt jedoch ungewiss, wie langfristig diese Vereinbarungen bestehen können. Gewerkschaftssekretär Anis Ben-Rhouma und Betriebsratsvorsitzender Maik Rolle betonen, dass es essentiell ist, diese Strukturen zu bewahren und die politischen Akteure zum Handeln aufzufordern.

Die Situation bei der GMB Glasmanufaktur sieht etwas positiver aus. Durch die steigende Nachfrage nach Solarglas im Zuge der Energiewende hat das Unternehmen eine stabile Marktposition erreicht. Hier stehen bald Tarifverhandlungen an, während die Gewerkschaftssekretärin Vivian Madeja betont, dass die Organisation der Beschäftigten stark ist. Im Gegensatz dazu verweigert die Stölzle Lausitz Tarifverhandlungen, was das Ziel einer flächendeckenden Tarifbindung in der Lausitz erschwert.

Die Kampagne des DGB erhebt nicht nur die Stimme für tarifliche Arbeitsverträge, sondern ruft auch die Bürger zur politischen Beteiligung auf. Die bevorstehenden Wahlen in Brandenburg bieten die Chance, gewerkschaftliche Anliegen in die politische Agenda zu integrieren und eine verlässliche soziale Politik zu fördern. Das Engagement im Bereich „Gute Arbeit“, Mitbestimmung und Tarifverträge ist grundlegend für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung der Region.

Es bleibt zu hoffen, dass die Initiativen zur Tarifwende die Aufmerksamkeit der Betriebe und der Politik auf sich ziehen und positive Veränderungen für die Beschäftigten in der Lausitz bewirken. Der DGB appelliert an alle Mitglieder, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen zu beteiligen und sich für demokratische Parteien einzusetzen, die diese Werte unterstützen.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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