Berlin Aktuell

Proteste gegen illegale Räumung in der Habersaathstraße: Bewohner kämpfen gegen Eigentümer

In Berlin-Mitte findet am Mittwoch eine Räumung in der Habersaathstraße statt. Laut Angaben der Berliner Polizei protestieren derzeit rund 15 Menschen gegen die Maßnahmen des Eigentümers. Die Polizei ist mit etwa 30 Beamten im Einsatz, vor Ort werden jedoch nur fünf bis zehn Polizisten von Reportern der Berliner Zeitung gezählt.

Die Arcadia Estate GmbH, Eigentümerin der Habersaathstraße 40-48, plant den Abriss von fünf Gebäuden, um an dieser Stelle einen Neubau zu errichten. Der Streit um die Immobilien währt seit mehreren Jahren.

Eine Aktivistin der Initiative Leerstand Hab-Ich-Saath hält die Räumung für illegal. Valentina Hauser erklärte gegenüber der Berliner Zeitung, dass die Abrissgenehmigung Ende Juli abgelaufen sei und es keinen Gerichtsbeschluss für die Räumung gebe. Sie kritisiert das Vorgehen der Investoren und ihren Umgang mit dem Grundbedürfnis Wohnen.

Die Polizei teilte am Mittwoch mit, dass das Mietverhältnis zwar beendet sei, die Bewohnerinnen und Bewohner das Gebäude jedoch nicht verlassen möchten. Die genaue Anzahl der Menschen im Gebäude ist unbekannt, aber einer Anwohnerin zufolge befinden sich dort mehrere Dutzend. Es wurden auch mutmaßliche Sicherheitskräfte des Eigentümers vor Ort gesichtet, die sich jedoch auf Anfrage der Bewohner nicht ausweisen wollten. Zwischenzeitlich wurden sogar Brechstangen und ein Vorschlaghammer von der Security mitgeführt.

Die Arcadia Estate GmbH lässt laut der Initiative Leerstand Hab-Ich-Saath über 150 Geflüchtete aus der Ukraine in dem betroffenen Gebäude wohnen. Seit der Besetzung im Dezember 2021 haben dort mehr als 80 ehemals obdachlose Menschen ein Zuhause gefunden. Die Initiative berichtet, dass der Bauantrag für den Neubau hinfällig wird, wenn bis Juni 2024 keine Abrisstätigkeiten stattfinden.

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In den letzten Monaten wurde um die Häuser ein harter Kampf zwischen den Bewohnern, Mietrechtsaktivisten, dem Bezirk und der Eigentümerin geführt. Ein Teil des Gebäudes war laut Polizeisprecher vom Bezirk Mitte den Wintermonaten über für Obdachlose zur Verfügung gestellt worden.

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