Entwarnung in Berlin: Keine freilaufende Löwin gesichtet
Nachdem ein Autofahrer letzte Woche die Sichtung einer vermeintlichen Löwin im Gebiet von Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf gemeldet hatte, wurde eine große Suchaktion gestartet. Zahlreiche Anwohner wurden gewarnt und aufgefordert, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Doch jetzt steht es fest: In Berlin hat nie eine freilaufende Löwin ihr Unwesen getrieben.
Laut den Experten des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung handelt es sich bei dem gesichteten Tier höchstwahrscheinlich um ein Wildschwein. Die Behörden möchten sich jedoch noch nicht endgültig festlegen, da die Ergebnisse der Laboranalysen noch ausstehen. Diese Untersuchungen sind sehr komplex und langwierig und benötigen Zeit.
Auch die Polizei gab in einer Pressekonferenz Entwarnung. Es bestehe keine Gefährdungslage mehr, so der Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow. Die intensiven Suchmaßnahmen hätten keine Hinweise ergeben. Experten gehen nun davon aus, dass es sich auf dem Video lediglich um zwei Wildschweine handelt, die von links nach rechts laufen.
Schon zuvor hatten sich Zweifel an der Theorie einer Löwensichtung gehäuft. Der Berliner Wildtierexperte Derk Ehlert äußerte sich skeptisch und erklärte, dass seiner Meinung nach auf dem Video nur Wildschweine zu sehen seien. Auch der Geschäftsführende Direktor des Instituts für Tierpathologie Berlin, Achim Gruber, zweifelte an der Existenz einer Löwin. Seiner Meinung nach hätten die Hunde der Jäger etwas gefunden, wenn dort tatsächlich ein Wildschwein zerlegt worden wäre.
Der Aufwand der Suchaktion war dennoch gerechtfertigt, da zu Beginn der Verdacht auf eine Löwin bestand. Im Wald waren Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzschilden im Einsatz. Um endgültige Klarheit zu erlangen, wurden Haarproben analysiert, die an einem Baum gefunden wurden.
Die Bevölkerung wurde während der Suche per Warnapp und Lautsprechern informiert und aufgefordert, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Spaziergänge und Joggen im Wald wurden ebenfalls untersagt. Inzwischen können die Bewohner wieder aufatmen, denn die Gefahr einer freilaufenden Löwin besteht in Berlin nicht.
