Die Polizei hat in Berlin einen Mann verhaftet, der in Zusammenarbeit mit anderen kriminellen Spießgesellen ältere Damen bestohlen hat. Toader M., ein 50-jähriger rumänischer Lkw-Fahrer, wurde vor dem Amtsgericht Tiergarten angeklagt und sitzt seit drei Monaten im Gefängnis. Der Angeklagte behauptet, dass er zu krank zum Arbeiten sei und in Berlin Sozialhilfe beziehe.
Die Betrugsmasche, die Toader M. und seine Komplizen im Mai 2023 in Berlin-Siemensstadt perfektioniert haben, richtet sich speziell gegen ältere Damen. Die Täter suchen freundlich nach dem Weg, während sie geschickt den Schlüssel aus der Jackentasche der ahnungslosen Opfer stehlen. Der gestohlene Schlüssel ermöglicht dann den Zugang zur Wohnung, noch bevor die Bestohlenen bemerken, dass der Schlüssel fehlt. Leider lässt sich die Versicherung in einem solchen Fall nicht zum Ersatz des Diebesguts bewegen.
Einige der betroffenen Frauen berichten von ihren Erfahrungen. Eine 73-jährige Frau wundert sich, wie die Diebe herausfinden konnten, in welcher Wohnung sie lebt. Ihre Vermutung ist, dass sie die Einzige mit einem deutschen Namen an der Tür ist. Eine 88-jährige Seniorin erzählt, dass sie sofort bemerkte, dass ihr Schlüssel fehlte und umgehend zur Wohnung zurückkehrte. Dort wurde sie jedoch von einem der Täter abgefangen, der behauptete, er könne ihr beim Suchen helfen und lenkte sie ab. Die Witwe eines Mannes, mit dem sie 63 Jahre verheiratet war, verlor nicht nur Schmuck und Uhren, sondern auch den Ehering ihres verstorbenen Mannes. Diesen trug sie normalerweise an einer Kette um den Hals, hatte ihn jedoch aus Angst vor Verlust bei der Physiotherapie zu Hause gelassen. Erst am Abend bemerkte sie den Diebstahl.
Dem Angeklagten Toader M. wurde angeboten, einen Deal auszuhandeln, indem er die gestohlenen Taten zugibt und somit eine Haftstrafe auf Bewährung erhält. Er entschuldigt sich für seine Handlungen und wird zu einer 19-monatigen Haftstrafe, ebenfalls auf Bewährung, verurteilt.
Die betroffenen Frauen haben Anspruch auf Schadensersatz in Höhe von bis zu 800 Euro sowie den Ersatz der gestohlenen Gegenstände. Dieser wird vom Angeklagten erstattet, da die Versicherung in diesem Fall nicht zahlt. Die Versicherung begründet dies damit, dass kein Raub oder Einbruch stattgefunden habe, da die Täter bereits im Besitz des Schlüssels waren.
Es ist wichtig, dass ältere Menschen über solche Betrugsmaschen aufgeklärt werden, um sie vor derartigen Diebstählen zu schützen. Die Polizei rät dazu, immer wachsam zu sein und Fremden keine Gelegenheit zu geben, an persönliche Gegenstände oder Schlüssel zu gelangen.