Erneute Umfrage zu Gewalt gegen Feuerwehr-Einsatzkräfte startet in Berlin
Ein kritisches Thema nimmt erneut eine zentrale Rolle ein. Am 25. Oktober 2024 lanziert das Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) die zweite bundesweite Umfrage zur Gewalt gegen Feuerwehr-Einsatzkräfte. Die Vorstellung erfolgte im Rahmen eines Parlamentarischen Abends, bei dem mehr als 400 Teilnehmer, darunter Bundestagsabgeordnete und Führungskräfte der Feuerwehr, anwesend waren.
Die Umfrage hat das Ziel, ein umfassenderes Bild von der Gewalt zu erhalten, die Feuerwehrkräfte, sowohl aus dem ehrenamtlichen als auch aus dem beruflichen Sektor, erleben. Präsident Karl-Heinz Banse des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) betonte die Dringlichkeit der Thematik. Er berichtete, dass in der ersten Umfrage des letzten Jahres fast die Hälfte der Befragten angaben, innerhalb von zwei Jahren im Einsatz Gewalt erfahren zu haben. Vor allem verbale Angriffe wie Beleidigungen stellten sich als die häufigsten Vorfälle heraus.
Karl-Heinz Banse forderte die Feuerwehrleute aus allen Bereichen auf, sich an der Umfrage zu beteiligen, um ein realistisches Gesamtbild zur Lage der Einsatzkräfte zu erhalten. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Sicherheit und die der Öffentlichkeit gewährleistet sind“, so Banse. Der seitens der Bevölkerung abnehmende Respekt gegenüber Einsatzkräften ist alarmierend und wird als ernsthaftes Problem betrachtet.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte ebenfalls ihre Besorgnis über die Gewalt, die Menschen widerfährt, die anderen helfen wollen. „Es ist nicht hinnehmbar, dass solche Vorfälle weiterhin stattfinden. Wir müssen darüber sprechen und Lösungen finden,“ erklärte sie während des Abends.
Diese neue Umfrage legt einen besonderen Fokus auf die Einbeziehung aller aktiven Feuerwehrkräfte in Deutschland, um präzisere Daten zu den Erfahrungen der Einsatzkräfte zu sammeln. Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, verwies auf die Wichtigkeit, rassistische und gewalttätige Handlungen gegenüber Einsatzkräften entschieden abzulehnen. Er rief dazu auf, Gewalt nicht zu ignorieren, sondern aktiv dagegen vorzugehen.
Die Durchführung der Umfrage steht allen haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen offen und läuft bis zum 25. Oktober 2024. Die Ergebnisse der Umfrage werden nach Abschluss bekannt gegeben und sollen als Grundlage für konkrete Maßnahmen dienen, die darauf abzielen, die Sicherheit von Feuerwehrkräften zu erhöhen.
Diese Initiative ist von erheblicher Bedeutung für die Gesellschaft, da sie nicht nur ein Bewusstsein für die Herausforderungen von Feuerwehrleuten schafft, sondern auch verdeutlicht, dass ihre Arbeit und ihr Engagement für die Gemeinschaft wertgeschätzt werden müssen. Die Zahlen der letztjährigen Umfrage zeigen deutlich, dass es an der Zeit ist, das Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte in den Fokus der politischen Diskussion zu rücken und proaktive Lösungen zu finden.