Rollstuhlfahrer sitzen fest: Bahn entschuldigt sich für Pannenserie
Nach einer Panne an einem Zug zwischen Berlin und Hannover konnten alle Fahrgäste, bis auf zwei Rollstuhlfahrer, umsteigen. Die Deutsche Bahn hat sich nun bei den betroffenen Personen entschuldigt. Der Vorfall ereignete sich am Sonntagnachmittag, als ein ICE aufgrund eines technischen Defekts im brandenburgischen Nennhausen liegenblieb. Die meisten Reisenden konnten den Zug nach einiger Zeit verlassen und ihre Reise in einem anderen Zug fortsetzen. Die beiden Rollstuhlfahrer und ihre Begleitperson mussten jedoch im defekten Zug zurückbleiben.
Das Problem lag darin, dass der Regionalbahnhof in Nennhausen keinen Hublift besaß, der den Rollstuhlfahrern das Verlassen des Zuges ermöglicht hätte. Der niedersächsische SPD-Landtagsabgeordnete Constantin Grosch, einer der betroffenen Fahrgäste, machte auf Twitter darauf aufmerksam. Die Bahn erklärte auf Anfrage, dass ihre eigenen Vorschriften und versicherungstechnische Gründe es unmöglich gemacht hätten, den Rollstuhlfahrern auf anderem Wege zu helfen. Der defekte Zug konnte schließlich nach Stendal fahren, wo die Mitarbeiter unter Groschs Anleitung einen Hublift einsetzten, um die Fahrgäste aus dem Zug zu holen.
Die Deutsche Bahn hat sich nun offiziell bei den betroffenen Fahrgästen entschuldigt. In einer Stellungnahme teilte das Unternehmen mit, dass die Schilderungen der Fahrgäste zum Anlass genommen würden, die Abläufe im Hinblick auf die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Fahrgäste zu überprüfen. Weiterhin entschuldigte sich die Bahn in aller Form für die entstandene Situation.
Für Constantin Grosch und seinen Mitreisenden bedeutete die Panne eine Verspätung von etwa zwei Stunden im Vergleich zu den anderen gestrandeten Fahrgästen. Grosch kritisierte dies ebenfalls auf Twitter. Die Bahn äußerte sich in ihrer Stellungnahme jedoch nicht zu den Gründen für die Verzögerung bei der Hilfe für die Rollstuhlfahrer.
Diese neuerliche Panne im Fernverkehr der Deutschen Bahn wirft erneut Fragen zur Barrierefreiheit und zum Umgang mit mobilitätseingeschränkten Fahrgästen auf. Die Bahn verspricht nun, die Vorfälle zu analysieren und ihre Abläufe entsprechend zu verbessern, um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden.