Ein prickelndes Thema beschäftigt die Gemüter der Ärzteschaft: Die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)! In einem aktuellen Statement hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt die Dringlichkeit und Wichtigkeit einer umfassenden Untersuchung des vor wenigen Wochen entworfenen Angebots der privaten Krankenversicherung (PKV) betont. „Es ist unerlässlich, dass sich die ärztlichen Verbände und Fachgesellschaften intensiv mit dem Vorschlag auseinandersetzen!“, ruft Reinhardt auf und unterstreicht die Bedeutung dieser Einbindung für die Qualität der zukünftigen GOÄ.
In einem eindringlichen Appell versucht der Präsident, die 165 involvierten Verbände dazu zu bewegen, sich bei Fragen direkt an die Bundesärztekammer zu wenden. Auf diese Weise sollen ungewollte Missverständnisse im Umgang mit den neuen Bewertungen vermieden werden. „Diese aktive Einbindung ist entscheidend!“, betont er, während er die Zusammenarbeit der Verbände als Kernelement der gesamten Novellierung der letzten Jahre herausstellt.
Der lange Weg zur Einigung
Reinhardt erläutert weiter, dass die ärztliche Gemeinschaft in den letzten Jahren wiederholt eigene Bewertungen entwickelt hat, die als Fundament für die Verhandlungen mit der PKV dienten. Es sei klar, dass es unmöglich sei, alle 165 Verbände in die zeitaufwendigen Finalisierungs-Gespräche einzubeziehen. „Das hätte die Verhandlungen unnötig in die Länge gezogen!“, so Reinhardt.
Die Verhandlungen waren hart und entschlossen. Doch die PKV hielt vehement an ihren Positionen fest und konnte die Bewertungen der Ärzte vielfach nicht nachvollziehen. „Daher durfte es niemanden überraschen, dass am Ende ein Kompromiss, und zwar kein einfacher, auf dem Tisch lag!“, gibt Reinhardt zu bedenken.
In einem Gespräch mit den Verbänden am 28. August und am 11. September wurde der finanzielle Rahmen des Kompromisses dargelegt. Doch die eigentliche Abstimmung blieb aus: „Es handelte sich schlicht um eine unverbindliche erste Rückmeldung!“, stellt der Präsident klar. Die Verbände seien natürlich berechtigt, den Vorschlag nach Prüfung abzulehnen, was Reinhardt ebenfalls in aller Deutlichkeit kommuniziert hat.
Einladung zu klärenden Gesprächen
„Die Zeit drängt!“, sagt Reinhardt und führt aus, dass die Verbände gebeten wurden, vor einer Rückmeldung zu den Preisen auf die Bundesärztekammer zuzukommen, um mögliche grundlegende Probleme gemeinsam zu diskutieren. Einige Verbände haben bereits signalisiert, dass sie mehr Zeit zur Prüfung benötigen. „Diese Zeit nehmen wir uns!“, verspricht der Präsident.
Um die scheinbar aufbrechenden Missverständnisse und Unsicherheiten aus der Welt zu schaffen, plant Reinhardt ein weiteres klärendes Treffen mit den Verbänden. „Wir stehen an einer entscheidenden Weggabelung und müssen gemeinsam erörtern, welchen Kurs wir zukünftig einschlagen wollen!“, schließt Reinhardt seinen Appell.
In der pulsierenden Hauptstadt Berlin ist das Klima angespannt, und die Ärzteschaft hat die Verantwortung, sich diesem Thema mit Entschlossenheit zu widmen. Die bevorstehenden Entscheidungen könnten weitreichende Folgen haben – für Ärzte, Versicherungen und vor allem für die Patienten!