Am 1. Januar 2025 vollzog sich ein offizieller Wechsel im Berliner Verwaltungsgericht: Stephan Groscurth, der seit 2007 die Pressestelle des Gerichts geleitet hatte, trat von seinem Amt als Pressesprecher zurück. In dieser Zeit hatte Groscurth mehr als 800 Pressemitteilungen veröffentlicht, die oft für Transparenz und Verständlichkeit der gerichtlichen Abläufe sorgten. Die Präsidentin des Verwaltungsgerichts lobte seinen unermüdlichen Einsatz und dankte ihm für seinen wertvollen Beitrag zur Pressearbeit, wie die Webseite von berlin.de bestätigte.
Nebst seiner Rolle als Pressesprecher bleibt Groscurth als Vorsitzender der 4. Kammer des Verwaltungsgerichts aktiv, die sich mit komplexen Themen wie Außenwirtschaftsrecht befasst. Die Leitung der Pressestelle übernimmt nun seine Stellvertreterin Anna von Oettingen, während das Team durch Kathleen Wolter sowie die neuen Mitglieder David Faßbender und Lilly Sellner ergänzt wird.
Ein Lebensweg im Dienst der Gemeinschaft
Stephan Groscurth, der in Berlin-Moabit lebt und arbeitet, ist nicht nur Richter, sondern auch ein engagierter Kirchenrichter, der seit über neun Jahren an einem kirchlichen Verwaltungsgericht tätig ist. Dort beschäftigt er sich mit einer Vielzahl von Fällen, die von rechtlichen Fragen rund um Pfarrhäusermitgliedern bis zu den Anträgen von ehrenamtlichen Mitarbeitern reichen. Er beschreibt die Arbeit als spannend und abwechslungsreich, oft gefüllt mit Herausforderungen, die in weltlichen Gerichten nicht so oft vorkommen. Laut Evangelische Zeitung ist er davon überzeugt, dass die Herausforderungen, die sich in den Verhandlungen stellen, nicht nur juristischer Natur sind, sondern auch zwischenmenschliche Konflikte betreffen, die in der Gemeinde oft verdrängt werden.
Groscurth selbst ist stark in seine Gemeinschaft eingebunden; seine Leidenschaft für Musik bringt er als Chorsänger sowie durch die Rolle als Mentor für Schulkinder ein. Die Schülerbesuche am Gericht, die er organisiert, sollen junge Menschen für Berufsausbildung begeistern und zeigen seine klare Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Seinen Aufgabenkreis beschreibt er als faszinierend, da jede Sitzung über die Einschätzung von Konflikten und deren Lösung bedeutet und er dabei stets professionell bleibt, auch wenn dies manchmal eine emotionale Distanz erfordert.