Der Berliner Umweltaktivist Heinrich Strößenreuther (57) hat beschlossen, die CDU zu verlassen, nachdem er 2021 mit dem Ziel beigetreten war, mehr Klimaschutz in die Partei zu bringen. In einem Interview äußerte er seine Enttäuschung über aktuelle CDU-Spitzenpolitiker wie Friedrich Merz und Markus Söder, die in ihren Äußerungen viel gegen den Klimaschutz wetterten und somit „rote Linien überschritten“ hätten, wie er kritisierte. Er erinnert daran, dass die deutsche Automobilindustrie vor einer massiven Transformation steht, angestoßen durch Konkurrenz aus China, und sieht die CDU als nicht wirklich gewappnet, um diesen Herausforderungen zu begegnen. „Der deutsche Automobilmarkt wird bald von billigen chinesischen Batterieautos überschwemmt werden“, betonte Strößenreuther, der auch als einer der Gründer der Klima-Union gilt, eines Vereins, der sich für Klimaneutralität innerhalb der Union einsetzt, so berichtete B.Z..
Kritik an der CDU und neue Wege
Strößenreuther, der bis 2015 Mitglied bei den Grünen war, plant, erneut dieser Partei beizutreten. Laut Süddeutscher Zeitung war sein ursprüngliches Ziel in der CDU, durch Druck von innen heraus mehr für den Klimaschutz zu bewirken. Währenddessen sah er die CDU jedoch abdriften in eine populistische Haltung, die er nicht länger ertragen könne. „Es war richtig, das gemacht zu haben“, sagte er über seine Zeit bei der Klima-Union und betonte, dass es ihm wichtig ist, einer Partei beizutreten, um Veränderungen von innen heraus zu bewirken.
Die Klima-Union, die er mitbegründete, war ursprünglich aus einer Idee entstanden, um mehr Druck auf die CDU und CSU bezüglich des Klimaschutzes auszuüben. Doch wie Strößenreuther feststellen musste, hat die Partei nicht begriffen, wie sich die globalen Märkte verändern. „Während der deutschen Wirtschaft die Felle davonschwimmen“, kritisierte er und wandte sich somit deutlich von der CDU ab. Mit seinem bevorstehenden Wechsel zu den Grünen bekräftigt er seine Überzeugung, dass man mehr erreichen kann, wenn man aktiv an der Gestaltung der politischen Agenda teilnimmt.