Ein alarmierender Wandel in der Wahrnehmung Deutschlands in Russland zeichnet sich ab. Der russische Soziologe Lew Gudkow berichtet, dass 62 Prozent der Russen ein negatives oder eher negatives Verhältnis zu Deutschland haben, während dies vor einigen Jahren, speziell im Jahr 2019, noch umgekehrt war. Damals bezeichneten 61 Prozent der Russen Deutschland als „gut“ oder „eher gut“. Der Grund für diesen dramatischen Stimmungswechsel ist die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine im laufenden Konflikt, den Russland seit 2022 führt. Laut Gudkow verurteilt die Mehrheit der Russen, die Umfrage ergab 64 Prozent, die kritische Haltung Deutschlands zum Krieg und sieht das Land mittlerweile als feindliches Land, direkt nach den USA und Großbritannien in der Rangliste der Gegner, wie [n-tv.de](https://www.n-tv.de/politik/Russen-sehen-Deutschland-als-feindliches-Land-article25279902.html) berichtete.
Die Rolle der Propaganda
Die russische Propaganda scheint hier eine entscheidende Rolle zu spielen und zeigt Wirkung. Trotz des negativen Trends gibt es jedoch einen Lichtblick: Eine Mehrheit der Russen, 80 Prozent, wünscht sich eine Normalisierung der Beziehungen zu Deutschland. 39 Prozent der Befragten glauben sogar, dass freundschaftliche Beziehungen noch möglich sind, während 40 Prozent sich eine Rückkehr zu besseren Beziehungen wünschen, auch wenn diese als unwahrscheinlich erachtet werden. Dies zeigt, dass trotz der aktuellen Spannungen der Respekt gegenüber Deutschland aufgrund seiner Rolle in Europa und der Überwindung seiner nazistischen Vergangenheit nach wie vor vorhanden ist, wie Gudkow feststellt. Der Soziologe fügte hinzu, dass die Kritik an Deutschland in der russischen Öffentlichkeit häufig als Missverständnis betrachtet wird, stole [berlin-live.de](https://www.berlin-live.de/politik/wladimir-putin-russland-ukraine-deutsche-deutschland-id344086.html) hervor.