In Lichtenberg spitzt sich die Parkplatzdebatte zu, während die Einwohner angesichts einer extremen Wohnungsnachfrage auf eine immer angespanntere Verkehrssituation stoßen. Viele Anwohner klagen über stundenlange Parkplatzsuchen zwischen Zechliner Straße und Sandinostraße, so FDP-Bezirkschef Batuhan Temiz. „Wir verlieren regelmäßig über eine halbe Stunde mit der Parkplatzsuche“, warnt er bei der letzten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung. Die hohen Einwohnerzahlen im Bezirk, die mit 6164 pro Quadratkilometer weit über dem Berliner Durchschnitt liegen, verstärken den Druck auf die bestehenden Parkmöglichkeiten, berichtet BZ-Berlin.
Die Politik der Parkplatzverknappung
Stadtentwicklungsstadträtin Filiz Keküllüoğlu von den Grünen hat auf das Problem reagiert, indem sie erklärte, dass es keinen Anspruch auf Parkplätze durch die öffentliche Hand gibt. Sie schlägt vor, Parkmöglichkeiten in der näheren Umgebung oder auf Großraumparkplätzen zu nutzen, da die Schaffung neuer Parkflächen nicht vorgesehen ist. „Für die Mobilitätswende ist der ÖPNV-Ausbau entscheidend“, sagt sie. Doch der FDP-Bezirkschef sieht darin eine Ignoranz der realen Bedürfnisse der Bürger. „Die Bevölkerung wächst, also muss auch die Verkehrsinfrastruktur angepasst werden“, fordert Temiz und kritisiert die geplanten Kürzungen beim Ausbau der Radwege, wie Studio96 berichtet.
Die Botschaft ist klar: ohne eine durchdachte Verkehrspolitik wird die Parkplatzsituation in Lichtenberg weiterhin eine Herausforderung bleiben, die die Anwohner tagtäglich belastet. Die gegenwärtigen Kompromisse um die Parkplatzlösungen scheinen kurzfristig, während die wachsende Bevölkerung umso dringlicher auf eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur angewiesen ist. Wie lange können die Bewohner dieser Gegend noch ignoriert werden?