Am 31. Januar 2015 verstarb Richard von Weizsäcker, der erste gesamtdeutsche Bundespräsident, im Alter von 94 Jahren. Seine politischen Beiträge prägten Deutschland entscheidend. Nun fordert die CDU Tempelhof-Schöneberg, das Vermächtnis des Politikers im Stadtbild sichtbarer zu machen. Bislang erinnert nur eine kleine Tafel am Richard-von-Weizsäcker-Platz in Schöneberg an seinen Einfluss, was Patrick Liesener, der Fraktionschef der CDU in Tempelhof-Schöneberg, als nicht ausreichend kritisiert.
Die Forderung der CDU beinhaltet eine größere Informationstafel, die Weizsäcker’s Leben und Wirken würdigt. Diese Tafel soll nicht nur den Platz vervollständigen, sondern auch in die bestehende Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus Eingliederung finden. Der Platz wurde 2022 nach ihm benannt, doch der Fraktionsvize Daniel Dittmar bemängelt die geringe Präsenz von Weizsäcker’s Erbe in der Öffentlichkeit: „Es gibt so viel über ihn zu erzählen – sei es als erster gesamtdeutscher Bundespräsident oder durch seine Verdienste um die Erinnerungskultur“, so Dittmar.
Richard von Weizsäcker: Ein Leben für die Demokratie
Von Weizsäcker wurde am 15. April 1920 in Stuttgart geboren und übernahm zahlreiche politische Ämter, bevor er 1984 zum Bundespräsidenten gewählt wurde. Seine Amtszeit war geprägt von einem unermüdlichen Einsatz für die Aufarbeitung der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Besonders berühmt wurde sein Rede anlässlich des 40. Jahrestags des Kriegsendes am 8. Mai 1985, wo er den Tag als „Tag der Befreiung“ bezeichnete, was für eine neue Sichtweise in der deutschen Erinnerungskultur sorgte. Wegen seiner aufrechten Haltung wurde er als „Wächter des Gewissens“ beschrieben, wie die New York Times nach seinem Tod berichtete.
Die Erinnerung an von Weizsäcker bleibt nicht nur in Berlin relevant, sondern auch die internationale Wertschätzung, die ihm zuteilwurde. Er setzte sich intensiv für die deutsch-polnischen Beziehungen ein und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, die sein Engagement für Frieden und Versöhnung würdigten. In den kommenden Jahren plant die CDU, seinen 10. Todestag und den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus zu nutzen, um das Andenken von Weizsäcker in der Öffentlichkeit zu stärken, wie [bz-berlin.de](https://www.bz-berlin.de/berlin/tempelhof-schoeneberg/von-weizsaecker) berichtete. Seine Rede vom 8. Mai bleibt ein Mahnmal für zukünftige Generationen, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, und das gilt gepaart mit den ultimativen Lehren über Verantwortung und Erinnerung, wie in [Wikipedia](https://en.wikipedia.org/wiki/Richard_von_Weizs%C3%A4cker) erläutert.