Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Brandenburg (ADFC) schlägt Alarm und macht deutlich, dass in den letzten Jahren viel zu wenig für Radfahrende in Brandenburg getan wurde. ADFC-Landesvorsitzender Christian Wessel erklärte, dass die Radwegenetze dringend verbessert werden müssen. Aktuell gibt es nur etwa 2.000 Kilometer Radwege in Brandenburg, tatsächlich sollten es laut Wessel mindestens dreimal so viele sein. Um einen echten Strukturwandel im Verkehr zu erreichen, sollten Mittel vom Straßenbau in den Bau von Radwegen umgewidmet werden, da gegenwärtig für den Straßenbau fast zehnmal so viel Geld ausgegeben wird wie für Radwege, so die Kritik des ADFC, wie auf rbb24 berichtet.
Gleichzeitig präsentiert das Land Brandenburg seine Bilanz für 2023 über Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Insgesamt wurden 447 Millionen Euro in den Ausbau und die Instandhaltung von Straßen und Radwegen investiert. Verkehrsminister Rainer Genilke kündigte an, dass auch 2024 weitere 439 Millionen Euro bereitgestellt werden. Diese Gelder sollen nicht nur der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse dienen, sondern auch Umwelt- und Naturschutzbelange in den Fokus rücken, wie mil.brandenburg.de berichtet.
Investitionen in Radverkehr und Naturschutz
Für den Radverkehr stehen 2024 rund 20 Millionen Euro für den Erhalt und Wiederaufbau von Radwegen zur Verfügung. Dabei sind etwa 27 Projekte im Fokus, die sich um den Ausbau der Radinfrastruktur drehen. Hinzu kommen weitere 14 Millionen Euro aus der kommunalen Straßenbauförderung. Wichtige Projekte sind unter anderem die Ortsumgehungen in Cottbus und Frankfurt (Oder), die zeitgleich auch die Verkehrsverhältnisse verbessern sollen. Der Minister betonte, dass neben der Mobilität auch die Sicherheit und Lebensqualität in den Städten gestärkt werden müssen, was auch durch die Berücksichtigung von Naturschutzmaßnahmen geschehen soll.
Die Herausforderungen der Planung werden hierbei durch den Klimawandel verstärkt, weshalb ökologische Maßnahmen und die Förderung der Biodiversität in den Fokus rücken. Der Landesbetrieb Straßenwesen hat Maßnahmen ergriffen, um Insektenschutz zu gewährleisten und die Auswirkungen von Bauvorhaben auf die Umwelt zu minimieren.