In Mitte, Berlin, steht das neue Archäologie-Haus Petri kurz vor der Eröffnung und weckt mit seiner besonderen Bauweise Neugier und Staunen. Besucher müssen sich in warme Jacken hüllen, denn im Keller weht kalte Winterluft, die dafür sorgt, dass die wertvollen archäologischen Funde, wie Überreste einer alten Lateinschule und ein Straßenbelag aus dem 13. Jahrhundert, nicht verfallen. Diese einzigartigen Relikte sind die ältesten Zeugnisse Berlins und werden im eindrucksvollen Keller des Hauses an der Gertraudenstraße präsentiert. Die Eröffnung für die Öffentlichkeit ist für Ende Juni geplant, nachdem der Baukredit in Höhe von etwa 35 Millionen Euro abgeschlossen wurde.
Einblicke in die Archäologie
Das Archäologie-Haus Petri bietet auf 2.640 Quadratmetern nicht nur eine Ausstellung der faszinierenden Funde, sondern auch Einblicke in die spannende Arbeit der Archäologen. Unter der Leitung von Vera Hubensack (57) werden Hühnerknochen, Tonscherben und vieles mehr erforscht. Die Archäologen begeben sich durch akribische Puzzlearbeit auf die Suche nach Gründen und Zusammenhängen der Funde, die täglich aus dem Berliner Untergrund geborgen werden. „Das hier ist kein Museum, sondern eher ein Werkstattgebäude“, betont Matthias Wemhoff, der Landesarchäologe, der großen Wert auf Transparenz legt und möchte, dass Besucher die Arbeit hautnah miterleben können.
Das neue Zentrum ist mehr als nur eine Sammlung – es ist ein Ort der Interaktion. Gemäß dem Motto „Entdecke die Archäologie“ wird besonders Wert darauf gelegt, dass Kinder und Jugendliche in die atemberaubende Welt der Funde eintauchen. Die Archäologie wird hier lebendig gemacht: Die Besucher sind eingeladen, selbst mitzuarbeiten und historische Entdeckungen zu machen. Entwickler von PETRI Berlin legen dar, dass die Ausstellung von der Steinzeit bis zur Neuzeit reicht und eine große Vielfalt an archäologischen Methoden und Funden präsentiert wird. Das Archäologie-Haus wird somit zum Dreh- und Angelpunkt für Wissenschaft und Öffentlichkeit, wo Wissen ausgetauscht und Geschichte zum Leben erweckt wird.