Der Flüchtlingskoordinator des Berliner Senats, Albrecht Broemme, hat heute die schlechten Arbeitsbedingungen in den Übergangsunterkünften für Geflüchtete sowie die unzureichende Planung der Stadtverwaltung kritisiert. In einem Interview mit rbb24 betonte Broemme, dass die aktuellen Zustände, wie etwa die Überbelegung in Tegel, nicht länger akzeptabel sind und erinnerte an die Fehler aus der Flüchtlingskrise von 2015. Um den Herausforderungen gerecht zu werden, have er zehn Vorschläge unterbreitet, um Geordnete Verhältnisse in der Flüchtlingspolitik zu schaffen.
Allerdings nahmen die Reaktionen auf seine Vorschläge eine unerwartete Wendung. Der Senat distanzierte sich von Broemmes Forderungen und bat ihn darum, von weiteren öffentlichen Äußerungen abzusehen, berichtet B.Z.. Dies wirft Fragen über die interne Kommunikation der Verwaltung und die zukünftige Strategie im Umgang mit geflüchteten Menschen auf. Broemme, der zuvor eine jahrzehntelange Karriere bei der Feuerwehr hatte und von 2006 bis zu seinem Ruhestand Präsident des THW war, sieht vor allem die Notwendigkeit, Prozesse zu ordnen, um eine menschenwürdige Versorgung der Flüchtlinge sicherzustellen.
Herausforderungen und Lösungen
Broemme, der seit März 2022 für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine zuständig ist, schilderte eindringlich die prekären Bedingungen in den Unterkünften und die Dringlichkeit, neue Plätze zu schaffen – bis zum Frühjahr sollen 3.000 neue Plätze kommen. Während er anerkennt, dass es Fachkräfte und Hilfsangebote gibt, betont er zugleich die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen jenseits der reinen Planung. Seinem Ansatz nach müssen die Unterkünfte nicht nur ausreichend, sondern auch angemessen und sicher sein.
Insbesondere hebt Broemme hervor, dass in Zukunft nicht nur für die unmittelbaren Bedürfnisse geplant werden darf, sondern auch für die langfristigen Folgen der Migration, die durch Klimawandel und geopolitische Konflikte verstärkt wird. Er stellt klar, dass Flüchtlingsunterkünfte nicht mit Schulen oder anderen wichtigen Einrichtungen konkurrieren sollten. Ein Reset in der Planung und Organisation der Flüchtlingsunterbringung sei dringend erforderlich, um künftige Krisen besser bewältigen zu können.