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ARD zieht die Reißleine: Thilo Mischke wird nicht Moderator von „ttt“!

Thilo Mischke, der ursprünglich als neuer Moderator für das ARD-Kultmagazin „ttt – titel, thesen, temperamente“ vorgesehen war, wird doch nicht in dieser Rolle tätig werden. Diese Entscheidung folgte auf erhebliche Kritiken, die nahezu zeitgleich mit seiner Vorstellung kurz vor Weihnachten laut wurden. Feministinnen warfen Mischke sexistische Verhalten in der Vergangenheit vor, insbesondere in Anlehnung an sein kontroverses Buch „In 80 Frauen um die Welt“, in dem er von einem sexuellen Abenteuerreise mit 80 Frauen erzählt. Auch seine Äußerungen in einem Podcast von 2019, in dem er evolutionstheoretische Thesen zur männlichen Sexualität äußerte, stießen auf vehementen Widerspruch. Diese Vorfälle führten dazu, dass die ARD, nachdem sie zunächst hinter Mischke stand, ihre Entscheidung überdachte und am 4. Januar 2025 bestätigte, dass er nicht der Moderator des Magazins sein wird, wie Berlin Live berichtete.

Bilanz der Entscheidung

Die ARD kommunizierte, dass die heftige Diskussion um Mischkes Personalie die zentralen Themen der Sendung „ttt“ überschatte und somit eine Fortführung nicht möglich sei. Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin, gab an, dass man sich weiterhin auf einen respektvollen und menschlichen Dialog konzentrieren wolle. Mischke selbst befinde sich in einem Bewältigungsprozess und plane, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Der Sender hat Siham El-Maimouni als neue Moderatorin für die Sendung ernannt. Zuvor hatte die ARD angekündigt, dass Mischke ab Mitte Februar zusammen mit El-Maimouni moderieren würde, allerdings wuchs der Druck gegen diese Personalentscheidung.

Die Kontroversen um Mischkes Vergangenheit und das Wirken im öffentlichen Raum sind nicht neu, doch die Diskussion hat nun besonders an Intensität gewonnen. Seine Zusammenarbeit mit ProSieben bleibt unberührt; der Sender plant laut Christoph Körfer, kommende Reportagen mit Mischke fortzusetzen. Unter den TV-Zuschauern bleibt die Situation gespannt, während sich die ARD um eine klare Positionierung im Hinblick auf Sexismus und Rassismus bemüht, wie auch T-Online berichtet.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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