Das Land Brandenburg hat keine finanziellen Möglichkeiten, um ein 29-Euro-Ticket oder ein Neun-Euro-Sozialticket für die Region Berlin-Brandenburg einzuführen. Stattdessen wird im Bundesland Brandenburg bereits das Mobilitätsticket Brandenburg angeboten, ein stark rabattiertes Ticket. Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) teilte mit, dass es im Rahmen des Einzelplans 11 keine finanzielle Unterstützung für weitere subventionierte Tickets gibt.
Auch das Land Berlin hat offenbar noch nicht versucht, Brandenburg von einem Berliner 29-Euro-Ticket zu überzeugen. Ein Vorschlag, Brandenburg mit höheren Zuschüssen für den Ausbau der Park-and-Ride-Angebote umzustimmen, wurde von Brandenburg nicht angenommen. Das Angebot eines 29-Euro-Tickets seitens des neuen Berliner Senats ist der Landesregierung in Brandenburg nicht bekannt. Auch zur Aufstockung der Co-Finanzierung der P+R-Anlagen gibt es keine Informationen.
Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linken im Abgeordnetenhaus, kommentierte dies mit den Worten: „Die Antwort aus Brandenburg sagt klar, dass das Nachbarland kein Geld für ein gemeinsames 29-Euro-Ticket-Lösung bereitstellen wird.“ Bisher habe Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) weder ein Konzept für das 29-Euro-Ticket vorgelegt, noch habe sie Angebote an Brandenburg kommuniziert. Ronneburg bemängelte zudem, dass der Senat das Thema nicht mit genügend Ernsthaftigkeit verfolge.
Im Koalitionsvertrag hatte die schwarz-rote Regierung in Berlin vereinbart, ein unbefristetes 29-Euro-Ticket einführen zu wollen. Dafür sind im Haushalt für 2024 300 Millionen Euro vorgesehen. Es ist jedoch unklar, wie das Ticket genau ausgestaltet sein wird und ob es letztendlich eingeführt wird. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sieht nach eigenen Angaben keine Notwendigkeit für ein solches Ticket, da es bereits das Deutschlandticket und das darauf aufbauende Jobticket für 34 Euro im Monat gibt.
Zudem gibt es Vorbehalte seitens Brandenburgs gegen den Plan aus Berlin, da ein Angebot nur für Berliner einen Sonderweg im Tarifverbund bedeuten würde und für ein Ungleichgewicht sorgen könnte.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußerte sich zu den Berliner Plänen nicht näher und betonte, dass das Deutschlandticket bereits einen attraktiven Preis biete.