In Berlin brodelt die Clubszene, die seit den 90ern ein Magnet für Feierwütige ist. Doch jetzt wird es ungemütlich für eine überraschende Gruppe: ältere Clubbesucher. Laut Berichten von Berlin Live ist die 50 Plus-Generation zunehmend mit Diskriminierung am Einlass konfrontiert. Der DJ Tanith, 62 Jahre alt, berichtet von persönlichen Erfahrungen und macht deutlich, dass viele seiner Altersgenossen beim Clubbesuch nicht mehr willkommen sind. Die Sorgen sind vielseitig: Neben der Sorge, nicht mehr hereingelassen zu werden, gibt es praktische Bedenken. Barrierefreiheit und gute Toiletten sind für viele, die in den besten Jahren feiern wollen, essenziell geworden.
Barrieren im Nachtleben
Konrad Lauten, Gastronom und selbst langjähriger Clubgänger, hat Erhebungen unter älteren Gästen durchgeführt und erkennt, dass die Clubkultur nicht auf die Bedürfnisse dieser Gruppe angepasst ist. Für viele Senioren verändert sich nicht nur der Spaß am Feiern, sondern auch die körperliche Belastung. „Die Nächte durchzutanzen ist nicht mehr für jeden möglich“, erklärt er. Auch die Teilhabe jüngerer Eltern ist stark eingeschränkt, da die Feierzeiten nicht mehr mit einem vollen Arbeitgeberalltag harmonieren.
Ein Lichtblick gibt es jedoch durch Initiativen wie die Reihe „Staub“ im About Blank, die Veranstaltungen zwischen 12 und 22 Uhr anbieten. Initiatorin Ines Manseder betont, dass diese Events nicht nur für Ältere, sondern für alle gedacht sind, die sich in der typischen Clubumgebung nicht mehr wohlfühlen. „Solange wir die Energie zum Tanzen haben, sollten wir es dürfen!“, sagt sie mit Nachdruck. Innovativen Ansätzen könnten die Clubs helfen, mehr inkludierenden Raum zu schaffen und über die veralteten Regeln hinwegzukommen, die anscheinend vielen den Zugang zum nächtlichen Vergnügen verwehren, wie Clubcommission berichtet.
