NAG/NAG Redaktion – Die ehemalige Anwältin Felicitas Kapp hat in einem Interview ihre Erfahrungen mit Burnout und den psychischen Belastungen im Anwaltsberuf offenbart. Nach mehreren Panikattacken und gesundheitlichen Problemen, darunter Migräne und Erschöpfung, beschloss sie, aus ihrer Kanzlei zu kündigen und sich zum zertifizierten Business Coach ausbilden zu lassen. Kapp warnt vor den ersten Anzeichen einer Überlastung und betont die Bedeutung der mentalen Gesundheit in der Rechtsbranche. Ihre Entscheidung, öffentlich über ihre Herausforderungen zu sprechen, soll das Bewusstsein für psychische Probleme unter Juristen stärken.
Kapp kritisiert das herrschende Bild von Stärke und Unnahbarkeit in der Großkanzleiwelt, das dazu führt, dass viele Kollegen ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Sie fordert eine radikale Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und eine bessere Work-Life-Balance, um das Risiko eines Burnouts zu minimieren. Im Rahmen ihrer Coaching-Ausbildung hat sie gelernt, dass viele Juristen Schwierigkeiten damit haben, ihre wahren Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen. Heute setzt sie sich dafür ein, dass Anwälte und Anwältinnen in ihren Berufen unterstützt werden und holt dafür wichtige Themen in ihre Workshops, um das Dialogklima über mentale Gesundheit zu verändern, berichtete www.lto.de.