Am Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem ist momentan ein Containerdorf für 260 Flüchtlinge geplant, was jedoch auf Widerstand stößt. Die Freie Universität (FU) zeigt sich unzufrieden, da sie ursprünglich vorhatte, dort ein Gebäude für Lehre und Forschung zu errichten. Die FU-Verwaltung wurde von den Senatsplänen überrascht und hat dem Vorhaben nicht zugestimmt. Präsident Günter Ziegler äußerte seinen Unmut darüber, erst aus den Zeitungen von den Plänen erfahren zu haben. Der Flüchtlingskoordinator Albrecht Broemme verteidigt die Entscheidung, Flüchtlinge auf brachliegenden Grundstücken unterzubringen, solange diese nicht anderweitig genutzt werden. Es wurde bereits beschlossen, 16 weitere Containerdörfer in Berlin zu errichten, um der steigenden Nachfrage nach Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge gerecht zu werden. Die geplanten Standorte konzentrieren sich größtenteils auf den Ostteil der Stadt, was die bestehenden Ungleichgewichte in der Flüchtlingsverteilung noch verstärkt. Die Diskussion um das Containerdorf an der FU führte zu Spott im Netz, insbesondere wegen des vermeintlichen Widerspruchs zur offiziell weltoffenen Haltung der Universität. Einige Nutzer kritisierten die FU für ihre ablehnende Haltung gegenüber der Flüchtlingsunterbringung auf dem eigenen Gelände. Die Debatte wirft somit Fragen zur Kohärenz zwischen dem öffentlichen Image einer Institution und ihren tatsächlichen Handlungen auf.
NAG Redaktion
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